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Ein Abend, eine Kurzgeschichte, unzählige Perspektiven.

Anlässlich von Franz Kafkas hundertsten Todesjahres soll 2024 eine Abendveranstaltung mit dem Titel „Der Kreisel — eine interdisziplinäre Umdrehung Kafkas“ stattfinden. Diese setzt sich inhaltlich mit Kafkas Kurzgeschichte „Der Kreisel“ auseinander.

In offener und gemütlicher Atmosphäre wird das einstündige Programm durch das Lesen der Kurzgeschichte eingeführt. Danach folgen drei Inszenierungen von Künstler:innen, die das Werk „Der Kreisel“ innerhalb ihrer künstlerischen Disziplin interpretieren bzw. aufgreifen und unterschiedliche, interdisziplinäre Perspektiven davon erkunden.

Die Autorin Frieda Paris wird ausgehend von der Erzählung in einem Text das poetologische Konstrukt darin aufgreifen und einen Text in Bewegung bringen, der sich um seine eigene Achse dreht, bis er fällt. Die Komposition des Textes soll leben von Wiederholung und Variation, von Regelmäßigkeit und Störung. Die Puppenspielerin Katharina Halus lässt sich von einer aus der Kurzgeschichte entsprungenen Figur leiten, welche auf visu-
eller und emotionaler Ebene in den ursprünglichen Text eintaucht. Schließlich nimmt sich eine Tanzperformance dem Rhythmus und den im “Kreisel” gezeichneten Formen an.


Zwischen den unterschiedlichen Programmpunkten der Künstler:innen wird das Publikum animiert, sich zum Dargebotenen Gedanken zu machen und sich untereinander auszutauschen. Das Literaturvermittlungsangebot bietet anschließend die Möglichkeit zur Reflexion des Gesehenen und Gehörten - sowohl in der Diskussion als auch im kreativen Ausdruck.

Wir möchten einen Raum kreieren, in dem Platz für gleichberechtigte Meinungsentwicklung ist und in dem sich Menschen unterschiedlichster Hintergründe und künstlerischer Vorlieben auf Augenhöhe begegnen können.


Ziel des Abends ist es, neue Zugänge zu der Kurzgeschichte “Der Kreisel” zu schaffen und dem Publikum ein tiefes Eintauchen in den Ursprungstext zu ermöglichen. So werden die Besucher:innen am Ende des Abends unterschiedliche Perspektiven, Schwerpunkte und Eindrücke mitnehmen und Kafkas Werk weitertragen.

Fotocredits:
Heike Mondschein, Schauspielhaus Wien, mit Leonard Grobien und Florentine Kraft
Lena Schultze
Marina Rützer

Der Kreisel. Eine interdisziplinäre Umdrehung Kafkas

Wir nutzten die letzten warmen Tage für ein gemütliches Zusammenkommen in der Grätzloase Oasenstattgasse. Hier kombinierten wir das Vorlesen von Kurzgeschichten mit Handarbeit wie Stricken und Häkeln. Alle waren willkommen und so wurde auch gezeichnet und gemalt. 

Handarbeiten und Kurzgeschichten zu lauschen ergänzt sich sehr gut. Doch haben die augenscheinlich sehr unterschiedlichen Medien auch Gemeinsamkeiten? Während des Programms wurden die Besucher:innen eingeladen darüber nachzudenken wie sich Zeit in ihren Werken im Vergleich zu Kunstgeschichten manifestiert, wie sich ein offenes Ende gestalten könnte und wie sich der Leitfaden durch Geschichten und Werkstücke bewegt.

Gelesen wurden Geschichten über Kater, Steuermänner auf Schiffen und Menschen, die in ihrer Begeisterung von Bienen selbst zu welchen werden.

We took advantage of the last warm days for a cozy gathering at the Grätzloase Oasenstattgasse. Here, we combined the reading of short stories with handicrafts like knitting and crocheting. Everyone was welcome, so drawing and painting were also part of the activities.

Listening to short stories while doing handicrafts complements each other very well. But do these seemingly very different media also have similarities? During the program, visitors were invited to reflect on how time manifests in their works compared to short stories, how an open ending could be shaped, and how the thread moves through stories and craft pieces.

The stories read included tales about tomcats, helmsmen on ships, and people who, in their enthusiasm for bees, become bees themselves.

Stricken, Häkeln, Kurzgeschichte

Knitting, Crocheting and Short Stories

Habt ihr euch nicht auch schon einmal gefragt, ob Thomas Bernhard Hamburg mag oder wie Pierre Bourdieu es schafft, dich und mich in Hochstapler:innen zu verwandeln?

Nach dem Motto „In Vino Veritas“ haben wir ein Programm aus den Ärmeln gezaubert, das allen assoziierten Ansprüchen gerecht wir: mit einem guten Gläschen Wein und in gewohnt gemütlicher Atmosphäre wurden mehrere - teilweise selbst verfasste - Texte vorgelesen, mit der Runde geteilt, szenisch inszeniert und spannend diskutiert.